Geschichte.

Der Flugplatz Daun-Senheld kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Er feiert 2017 sein 50-jähriges Bestehen. Als 1957 zwei Dauner auf die Idee kamen, einen „Aero Club“ zu gründen, glaubten nur wenige daran, daß der Gedanke sich durchsetzen könne. Tatsächlich aber lebte der Segelflugsport im Kreis Daun wieder auf.

Auf der Senheld, einem Bergrücken nördlich des Schalkenmehrener Maares entstand, von einer kleinen Schar begeisterter Dauner Segelflieger getragen, auf Feldern und Wiesen und Ödland ein kleiner Segelflugplatz.

Von den Anfängen bis heute…

Als Sportgerät stand dem noch jungen Verein ein doppelsitziges Segelflugzeug – die Rhönlerche – zur Verfügung. Der Kaufpreis betrug 3500 Euro, finanziert aus Spenden der Mitglieder, Dauner Geschäftsleuten und durch Bankdarlehen.

Mit Hilfe einer selbstgebauten Seilwinde wurde das Segelflugzeug auf Starthöhen von 250 bis 350 m, je nach Windstärke, hochgezogen. Trotz dieser geringen „Arbeitshöhe“ und des damit begrenzten Aktionsradius erzielten die Dauner Segelflieger schon damals beachtliche Leistungen im Dauer- und Streckensegelflug. Unter Ausnutzung thermischer Aufwinde wurden Flüge nach Luxemburg und Belgien möglich; man gelangte sogar in die Nähe von Paris. Es hatte sich nämlich herausgestellt, daß erreichbare thermische Aufwinde herrschten. Diese werden bedingt durch eine landschaftliche Besonderheit: Durch den Gegensatz von gering erwärmten Bodenflächen (Felder, Sandgruben, Wiesen) wird die Bildung vertikaler Luftbewegung (Thermik) besonders begünstigt.

Diese positiven Erfahrungen ließen weitere Investitionen lohnend erscheinen. Der Verein versuchte dann auch, das bisher nur zur Benutzung überlassene Gelände zu erwerben und leistungsfähige Segelflugzeuge anzuschaffen. Nach und nach wurde ein L-Spatz, ein Bergfalke, eine Ka-8, eine SF-26a, ein Blanik, eine SB 5e, eine Ka-7 und Libelle H-301 angeschafft.

Die folgenden Jahre dienten jedoch mehr dem Auf- und Ausbau des Segelfluggeländes als der Fliegerei. Als erste Unterkunft für das Fluggerät diente eine ehemalige Reichsarbeitsdienstbaracke, ein Einstandsgeschenk der Stadt. Rückschläge wurden in echtem Pioniergeist gemeistert.

Flugzeugbrüche wurden nicht nur von Vereinsmitgliedern verursacht, sondern auch von Ihnen selbst repariert. Die durch den Sturm zerstörte Barracke wurde in Vereinsarbeit durch eine gemauerte Halle ersetzt.

Die sportliche Weiterentwicklung des Segelfliegens auf der Senheld war ohne eine Umstellung vom Windenstart auf Flugzeugschlepp nicht mehr möglich. Flugzeugschlepp bietet wesentliche Vorteile gegenüber dem Windenstart, es kann jede beliebige Starthöhe erreicht werden; der Segelflieger kann direkt an die Thermik geschleppt werden. Eine große Starthöhe ermöglicht normalerweise auch einen langen Flug und bietet somit günstige Voraussetzungen für die Schulung der Segelflugschüler und bessere sportliche Möglichkeiten für aktive Flieger.

Trotz angespannter Finanzlage erwarb der Verein Ende der sechziger Jahre zunächst eine zweisitzige Piper J 3 C für 4000 Euro als Schleppflugzeug. Diese Flugzeug hatte einen nur 95 PS starken Motor und war somit nur zum Schleppen der einsitzigen Segelflugzeuge brauchbar. Später wurde diese Maschine durch eine 150 PS starke Morane ersetzt, in der vier Personen Platz hatten. Finanziert wurde die 12000 Euro teure Maschine durch den Verkauf der Piper, Flugtagerlöse und ein 4000 Euro-Darlehen. Für dieses Darlehen hatten die damaligen Vorstandsmitglieder die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen.

Damit war eine neue Ära beim Segelflugsport auf der Senheld angebrochen. Es konnten nun auch vom Verein Rundflüge angeboten werden, Leistungsflüge wurden häufiger. Das Verhältnis zwischen Startzahlen und geflogenen Zeiten verschob sich deutlich zugunsten der Flugzeiten. Waren im Jahre 1958 noch 1300 Windenstarts erforderlich, um 126 Segelflugstunden zu erfliegen, so wurden im Jahre 1980 mit 400 Flugzeugschleppstarts 440 Stunden und 1993 mit 405 Flugzeugschlepps 595 Segelflugstunden erreicht. 1997 waren es 700 Starts und 705 Stunden!

Das Starten und Landen mit dem Schleppflugzeug erzwang aus Sicherheitsgründen die Verlegung der Start- und Landebahn. Mit finanzieller Beteiligung des Kreises und der Stadt Daun wurden die erforderlichen Erdarbeiten ausgeführt. Anläßlich des Flugtages 1977 wurde die Piste mit einer Asphaltdecke versehen und damit staubfrei gestaltet. Als abschließende Ausbaumaßnahmen erfolgten in Eigenleistungen die Errichtung eines Flugleitgebäudes, die Versorgung dieses Gebäudes und der Flugzeughallen mit Strom und Wasser und schließlich die Errichtung einer unterirdischen Tankanlagen mit doppelwandigem Erdtank mit akkustischer und optischer Leckwarnanlage. Der als vorläufige Flugleitung vorhandene Militärlastwagen konnte verschwinden.

Nach Wiederbegrünung der Fläche und Bepflanzung der Umgebung des Flugleitgebäudes bietet das Segelfluggelände heute ein seiner Umgebung angepaßtes Bild.

Der Erwerb und Ausbau dieser Sportstätte der Segelflieger erfolgte mit viel persönlichem Einsatz aller Mitglieder des Flugsportvereins und mit erheblichen finanziellen Mitteln, die sich mit Ausnahme der gewährten Zuschüsse aus Spenden von Vereinsmitgliedern, dem Erlös aus Gästerundflügen und Bankdarlehen zusammensetzen.

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